Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
Rund ums Auge

Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

Die Bindehautentzündung – auch Konjunktivitis genannt – gehört zu den häufigsten Infektionen des menschlichen Auges.

Was hilft gegen eine Bindehautentzündung? | Bildquelle: © antondotsenko / iStockphoto.com

Was ist eine Bindehautentzündung?

Das Auge ist gerötet, vielleicht juckt und brennt es auch? Klarer Fall: Es handelt sich um eine Bindehautentzündung. Die Ursachen der sogenannten Konjunktivitis sind vielfältig – von Bakterien über Viren bis hin zu allergischen Reaktionen. Unangenehm ist die Augenerkrankung in jedem Fall. Häufige Symptome sind ein Fremdkörpergefühl im Auge, Tränen, Juckreiz und eine Rötung unseres Sehorgans. Auch kann sich Eiter oder Schleim im Auge bilden. In der Regel verläuft eine Entzündung der Bindehaut ohne Komplikationen.

Bakterielle Bindehautentzündung

Bei einer durch Bakterien verursachten Bindehautentzündung sind die Augen rot und tränen. Brennen und Jucken gehören auch zu den typischen Beschwerden. Vor allem morgens können die Lider verklebt sein, weil das Auge eine weiße bis gelbliche Flüssigkeit absondert. Die Bindehaut ist häufig wund, weshalb Augenbewegungen Schmerzen verursachen können.

Virale Bindehautentzündung

Genau wie die bakterielle Variante ist die viral bedingte Konjunktivitis ansteckend. Deshalb werden beide auch als infektiöse Bindehautentzündungen bezeichnet. Die Begleiterscheinungen bei beiden Ausprägungen decken sich weitestgehend. Während der Eiter im Auge bei einer bakteriellen Infektion eher gelblich ist, ist die Flüssigkeit bei einer viralen Infektion eher wässrig.

Allergische Bindehautentzündung

Im Gegensatz zu einer bakteriellen oder viralen Konjunktivitis ist die allergische Bindehautentzündung nicht ansteckend. Sie ist die Folge einer Immunreaktion auf Allergene, beispielsweise Pollen oder Tierhaare. Beide Augen sind rot, können brennen und geschwollen sein. Der Juckreiz kann neben den Augen auch Nase, Mundraum und Rachen betreffen, meistens begleitet von einem allergischen Schnupfen.

Bindehautentzündung bei Erwachsenen

Im Erwachsenenalter besteht die größte Ansteckungsgefahr einer viralen oder bakteriellen Entzündung der Bindehaut beim Kontakt zu erkrankten Kindern, etwa in der Familie oder in einem erzieherischen Beruf. Eine weitere Form der Konjunktivitis ist die Reizbindehautentzündung. Sie entsteht durch äußere Faktoren wie Staub, Rauch oder Wind. Ältere Menschen sind besonders anfällig, weil die nachlassende Produktion von Tränenflüssigkeit zu trockenen Augen führt.

Bindehautentzündung bei Kindern und Babys

Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern kann das berühmt-berüchtigte „Matschauge“ auftreten. Eine Bindehautentzündung bei Babys kommt wegen der noch sehr empfindlichen Augen häufig vor. Die Erreger werden dabei meist von Eltern oder Geschwistern übertragen. Kleinkinder stecken sich später eher bei Gleichaltrigen an. Eine Behandlung mit antibiotischen Augentropfen gestaltet sich oft schwierig: Damit es besser klappt, hilft es, die Situation zu entspannen, und zum Beispiel mit einem spielerischen Ansatz („Erst geben wir deinem Teddy die Tropfen“) zum Ziel zu kommen. Auch kann es die Verabreichung der Tropfen vereinfachen, wenn das Kind dabei auf dem Rücken liegt. Und falls der kleine Patient sich wehrt? Dann können Sie das Mittel in den Lidwinkel des geschlossenen Auges tropfen. Bitten Sie danach, das Auge zu öffnen, damit die Flüssigkeit auf die Bindehaut gelangen kann.

Was tun bei Bindehautentzündung Kind?| Bildquelle: © Andrei310 / iStockphoto.comBindehautentzündung Kind / Bindehautentzündung Kind Baby

Bindehautentzündung – Ursachen und Symptome

Ursache einer Bindehautentzündung

Der häufigste Auslöser einer Bindehauterkrankung ist eine Infektion durch Viren oder Bakterien. Deutlich seltener sind Pilze oder Parasiten für eine Entzündung verantwortlich. All diese Formen können ansteckend sein. Keine Ansteckungsgefahr geht von einer allergischen oder mechanisch verursachten Entzündung der Bindehaut aus. Letztere tritt unter anderem durch Fremdkörper im Auge oder Zugluft auf. Auch wer viel Zeit an Computerbildschirmen verbringt hat ein erhöhtes Risiko, sich anzustecken, weil man am PC seltener blinzelt. In dem Zusammenhang können Bildschirmarbeitsplatzbrillen die Augen effektiv entlasten.

Symptome einer Bindehautentzündung

Neben dem charakteristischen „roten Auge“, Brennen sowie Jucken haben Betroffene oft ein Fremdkörper- oder Druckgefühl und reagieren empfindlich auf Licht. Es bildet sich ein wässriges bis schleimiges Sekret oder sogar Eiter im Auge, wodurch das Sehvermögen beeinträchtig ist. Vor allem am Morgen können die Lider verklebt sein. Auch kann es zu Schwellungen am Sehorgan kommen. Beim Auswischen sollte die Bewegung zur Nase hin erfolgen.

Welche Ursachen hat eine Bindehautentzündung? | Bildquelle: © AndreyPopov / iStockphoto.comBindehautentzündung Symptome und Ursachen

Dauer einer Bindehautentzündung

In den meisten Fällen erkranken Betroffene an einer leichten Bindehautentzündung. Sie ist relativ harmlos und verschwindet innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst. Sollte die Augenentzündung mehr als vier Wochen dauern, spricht man von einer chronischen Konjunktivitis. Spätestens dann ist eine ärztliche Behandlung nötig, um ein Ausweiten der Entzündung und langfristige Folgen zu verhandeln.

Inkubationszeit

Je nach Erreger reicht die Inkubationszeit bei einer infektiösen Bindehautentzündung normalerweise von 5 bis 12 Tagen. Eine virale Konjunktivitis tritt häufig zusammen mit einer Erkältung oder Grippe auf. In dem Fall wird manchmal von einer Augengrippe oder Augenschnupfen gesprochen.

Wie wird eine Bindehautentzündung behandelt?

Einige Hausmittel können dabei helfen, Beschwerden bei einer leichten Bindehautentzündung zu lindern. Bei ausgeprägteren Symptomen und um den Heilungsverlauf zu beschleunigen, kommen je nach Auslöser verschiedene Medikamente zum Einsatz.

Antibiotische Augentropfen

Im Falle einer bakteriellen Infektion können Antibiotika die Krankheitserreger bekämpfen. Meistens kommen antibiotische Augentropfen zum Einsatz, seltener auch in Form von Salben. Das verschreibungspflichtige Medikament wird über einen Zeitraum von mehreren Tagen verabreicht, damit sich die Wirkung garantiert entfalten kann.

Wichtig: Bei Viren haben Antibiotika keinen Effekt.

Hausmittel bei Bindehautentzündung

Apotheken und Drogerien führen verschiedene rezeptfreie Augentropfen, die etwas Linderung verschaffen können. So halten sogenannte künstlichen Tränen das oft trockene Auge feucht, andere Augentropfen setzen auf natürliche Substanzen wie Euphrasia (Augentrost). Bei einer allergischen Bindehautentzündung finden Augentropfen mit darauf abgestimmten Wirkstoffen Verwendung.

Recht bewährte Hausmittel sind Kühlkompressen oder Quarkauflagen, die abschwellend und reizlindernd wirken. Von Kamillentee als Hilfsmittel raten Mediziner wegen möglicher allergischer Reaktionen ab.

Was tun bei Bindehautentzündung? | Bildquelle: © Moon Safari / iStockphoto.comAugentropfen Bindehautentzündung Hausmittel

Ist eine Bindehautentzündung sehr ansteckend?

Eine Bindehautentzündung ist in der Regel durch Viren oder Bakterien verursacht und kann sich durch direkten Kontakt mit infizierten Augen oder durch gemeinsame Nutzung von Gegenständen wie Handtüchern oder Kosmetika verbreiten. Um eine Ansteckung zu verhindern, sollten Sie diese Präventionsmaßnahmen beachten:

  1. Handhygiene: Waschen Sie regelmäßig Ihre Hände mit Seife und Wasser, besonders nach dem Kontakt mit den Augen oder Nasensekret.

  2. Vermeiden Sie den direkten Kontakt: Berühren Sie nicht Ihre Augen mit ungewaschenen Händen und vermeiden Sie den Kontakt mit den Augen anderer Personen, insbesondere wenn diese Anzeichen einer Bindehautentzündung zeigen.

  3. Persönliche Gegenstände nicht teilen: Vermeiden Sie den Austausch von Handtüchern, Kosmetika oder Kontaktlinsenbehältern mit anderen Personen.

  4. Augenhygiene: Wenn Sie Kontaktlinsen tragen, reinigen und desinfizieren Sie diese regelmäßig gemäß den Anweisungen Ihres Augenarztes.

Bindehautentzündung vorbeugen

Falls jemand im engen Umfeld an einer Entzündung der Augen leidet, helfen einige Vorsichtsmaßnahmen dabei, das Risiko einer Ansteckung zu verringern: Dazu gehört regelmäßiges Händewaschen mit Seife. In der Zeit haben die Finger auch nichts im Gesicht oder im Auge zu suchen. Solange eine Augenentzündung vorliegt, sollten Kontaktlinsenträger übrigens besser zur Brille greifen und Make-Up im Augenbereich vermeiden. Es empfiehlt sich auch, Handtücher und Kopfkissenbezüge täglich zu wechseln. Vor allem gilt: Geteiltes ist Leid, keine Freud. Ob Waschlappen, Schminkutensilien oder Augentropfen.